Март-Апрель 2007, журнал "Piano news", Дюссельдорф, Германия Er gilt als Individualist, als Meister der leisen Tone und als ein Vertreter der großen russischen Klavierschule. Die Rede ist von Igor Tchetuev, der bereits mit 18 Jahren den Rubinstein-Wettbewerb gewann, heute in Hannover lebt und dort beim profilierten russischen Künstler Vladimir Krainev seine pianistische Vervollkommnung sucht. Schon 2005 hat er mit seiner preisgekrönten Einspielung sämtlicher Schnittke-Sonaten von sich reden gemacht, auch Chopin-Sonaten aufgenommen. Jetzt zeigt sein Volume l der Beethoven'schen Klaviersonaten, wie differenziert und weitsichtig er auch mit der Klassik umgeht. Die Sonate Nr. 7 op. 10/3 bietet ihm das Feld für Kontraste: stürmischer Beginn, zarte bis heftige Töne im Largo und virtuoses Finale. Die Interpretation der "Appassionata" op. 57 ist beeindruckend - technisch wie agogisch. Vieles, was oft Gefahr lauft, zu einem Klangbrei zu verschwimmen, ist hier klar. Tchetuev gibt diesen Sonaten an der richtigen Stelle Macht und Wucht, dann wieder Sanftmut und Milde. Trotz absoluter technischer Perfektion, die hier selbstverständlich scheint, klingt nichts künstlich. Im Gegenteil, sogar der rasende Schlusssatz der Sonate op. 81a ist ein perlendes Feuerwerk. Ein „leichtfüßiger" Anscohlag ist deutlich zu hören. Schließlich macht die Wahl eines weniger hart klingenden Fazioli-Flügels diese Aufnahme zu einer hervorragenden Visiteunkarte dieses vielversprechenden Künstlers. Interpretation: 6/6 Isabel Fedrizzi |