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Telemanns Orchestersuiten
März/April 2009, "Toccata-Alte Musik aktuell" magazine, Germany, Regensburg
http://promusicaantiqua.de/

Georg Philipp Telemann (1681-1767) ist Autor von mehr als einhundert Orchestersuiten, die er praktisch während seines ganzen lebens zwischen 1705 und 1765 schrieb. Wie seine Zeitgenos sen nannte sie der Komponist französisch "Ouverture". Er wandte sich diesem Genre zu als er 1705 Kapellmeister des Grafen Erdmann von Promnitz in Sorau wurde. Wie Telemann selbst bestätigte komponierte er damals in zwei Jahren ungefähr zweihundert Suiten!!
Dabei zeichnete sich Telemann durch eine unerschöpfliche Neugierde aus, alle Stile, Genres, Stimmen und Instrumente wollte er in jedweder Zusammenstellung und -setzung ausprobieren. "Manchmal scheint es, dass er versuchte, einen Katalog der nationalen Stile zusammenzustellen, wobei er sogar die «barbarischen Schönheiten» der osteuropäischen Musik nicht scheute, die ihn während seiner Reisen in jungen Jahren bezaubert hatten", schreibt Anna Bulytschova im Booklett zur vorliegenden Einspielung mit dem Pratum Integrum Orchester aus Moskau.
Die jungen Russen haben sich wieder einmal zusammengefunden und eine weitere, kostbare Perle an der Kette ihrer bisherigen herausragenden Einspielungen bei Caro Mitis aufgereiht. Viel versprechend ist bereits das Titelblatt, spricht man da doch vom "Volume 1" der "Complete Orchestral Suites" mit Pratum Integrum. Drei Suiten haben nun Platz auf der CD gefunden. Und wer genau aufgepasst hat, der weiß jetzt, dass Telemann eine ganze Menge an Suiten hinterlassen hat. Das bedeutet nun für uns, dass wir uns noch über und auf die Interpretationen der Moskauer freuen dürfen.
Heute startet also die Reihe mit der Orchestersuite d-moll für Streicher und b.c., zwei Oboen und Fagott colla parte (TWV 55:d2), der Orchestersuite emoll für zwei Violinen, zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, Streicher und b.c. (TWV 55:e3) und der Orchestersuite h-moll für zwei Violinen, zwei Oboen, zwei Fagotte, Streicher und b.c. (TWV 55:h1).
Es hat sich nichts verändert bei Pratum Integrum, sowohl im Orchester als auch bei der Produktion und natürlich auch nicht an der exklusiven Art und Weise der Annäherung an die Komposition. Das ist alles frech und frisch und technisch auf atemberaubend hohem Stand. Die Kompositionsvorlage ist ausgezeichnet, der Erfolg daher geradezu zwingend. Da gibt es absolut nicht auszusetzen, das ist großartige Barockmusik!
Was ich hier ganz ausdrücklich bemerken möchte:
In diesem Heft könnte jeder TOCCATA-Tipp ebenso gut eine CD des Monats sein. Denn die Unterschiede sind marginal, geradezu lächerlich und die Kür der jeweiligen CD innerhalb der Rubriken ist geradezu willkürlich. Dafür möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen, ein merkwürdiges Schicksal hat uns dieses Mal mehrere exorbitant gute Einspielungen beschert, die allesamt das Zeug zum goldenen Etikett haben. Diese CD hier mit Pratum Integrum ist daher eine "TOCCATA CD des Monats des Herzens" sozusagen.

Robert Strobl

 


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